Bereit für die Geburt: Warum Vorbereitung der Schlüssel ist!
- Alexandra
- 21. Feb.
- 6 Min. Lesezeit
Meine erste Geburt war für mich ein unglaublich bestärkendes und selbstermächtigendes Erlebnis. Ist die Geburt anstrengend und fordern? - Absolut, aber die Power zu haben, ein Kind zu gebären, ist etwas ganz Besonderes – eine Urkraft, die tief in uns steckt. Ich durfte eine relativ kurze und komplikationslose Geburt erleben, in nur acht Stunden war mein Baby da.
Und auch wenn ich weiß, dass nicht alles planbar ist, bin ich fest davon überzeugt:
Eine gute Vorbereitung ist das A und O.
Denn um sich in den Geburtsprozess wirklich fallen lassen zu können, braucht es Vertrauen. Vertrauen in den eigenen Körper, in das Baby und in die Kraft der Geburt.
Warum Entspannung so wichtig ist
Das Allerwichtigste während der Geburt ist, entspannt zu bleiben – und genau das kann herausfordernd sein.
Unser Beckenboden muss sich öffnen, gut durchblutet sein und Platz für das Baby machen. Doch Stress, Angst und Anspannung tun genau das Gegenteil: Sie sorgen dafür, dass unser Körper Stresshormone ausschüttet, die die Gefäße verengen und den Geburtsprozess erschweren können.
Deshalb macht es Sinn, sich schon im Vorfeld damit zu beschäftigen, wie du gut mit der Situation und den Wehen umgehen kannst. Wenn du weißt, was auf dich zukommt und Werkzeuge hast, die dir helfen, dann kannst du mit mehr Ruhe und Vertrauen in deine Geburt gehen.
Hier sind drei Ebenen, auf denen du dich vorbereiten kannst:
Natürliche Unterstützung für deinen Körper
Sanfte Helfer aus der Natur können deinen Körper dabei unterstützen, sich optimal auf die Geburt vorzubereiten:

Himbeerblättertee
wird traditionell eingesetzt, um den Körper sanft auf die Geburt vorzubereiten. Er soll die Durchblutung der Gebärmutter fördern, die hormonelle Balance unterstützen und das Gewebe geschmeidiger machen. Dadurch werden Muttermund und der Beckenboden weicher und flexibler, was den Geburtsverlauf positiv beeinflussen kann.
Ab der 36. Schwangerschaftswoche können 2-3 Tassen täglich getrunken werden.
Datteln
können den Geburtsverlauf positiv beeinflussen. Studien zeigen, dass der regelmäßige Verzehr von Datteln in den letzten Schwangerschaftswochen dazu beitragen kann, die Eröffnungsphase zu verkürzen und den Muttermund weicher zu machen. Dies liegt an den enthaltenen natürlichen Zuckerarten, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die die Hormonproduktion unterstützen und die Gebärmutter auf die Geburt vorbereiten.
Die Empfehlungen liegen bei 6 Datteln täglich ab der 36. Schwangerschaftswoche.
Dammmassage
ist eine bewährte Methode der Geburtsvorbereitung, die die Elastizität des Damms erhöht und das Risiko von Dammrissen oder Episiotomien verringern kann. Das Massieren des Bereiches fördert die Durchblutung und macht das Gewebe weicher und flexibler, was die Geburt erleichtern kann. Psychisch unterstützt sie Frauen dabei, Vertrauen in den eigenen Körper zu gewinnen und Ängste abzubauen. Die Massage kann von dir selbst oder deinem Partner durchgeführt werden, mit einem natürlichen Öl wie Mandelöl oder einer eigens gefertigten Dammmassage-Mischung. Sie sollte sanft und schmerzfrei sein und idealerweise täglich für 5-10 Minuten durchgeführt werden. Die Dammmassage ist eine einfache und effektive Möglichkeit, sich auf eine sanfte Geburt vorzubereiten.
Sie kann ab der 34. Woche täglich durchgeführt werden.
Körperliche Vorbereitung: Stärke und Beweglichkeit für die Geburt
Dein Körper leistet während der Geburt Unglaubliches – und du kannst ihn schon im Vorfeld unterstützen:
Ausdauer & Kraft aufbauen

Ausdauer und Kraft sind für eine Geburt wichtig, da sie helfen, Wehen besser zu bewältigen, längere Geburtspositionen zu halten und in den Wehenpausen schneller zu regenerieren. Studien zeigen, dass sportlich aktive Frauen in der Schwangerschaft leichtere Geburten haben, die Eröffnungsphase kürzer dauert und das Risiko für Komplikationen und medizinische Eingriffe minimieren. Außerdem kann regelmäßige sportliche Betätigung in der Schwangerschaft die Erholung nach der Geburt beschleunigen.
Beckenboden kräftigen & loslassen:
Der Beckenboden muss stark und dehnbar sein, denn er muss bei der Geburt Platz für das Baby machen. Ein flexibler Beckenboden hilft dabei, den Druck während der Wehen besser zu bewältigen, da er sich besser dehnen kann, ohne zu reißen. Dadurch treten weniger wahrscheinlich Geburtsverletzungen wie Dammrisse und damit einhergehende Probleme nach der Geburt auf.
Hüfte mobilisieren:
Während der Geburt muss sich das Baby durch den Geburtskanal bewegen, und eine gut bewegliche Hüfte erleichtert diese Drehungen und Bewegungen. Je mehr Bewegungsfreiheit die Hüftgelenke haben, desto besser kann sich das Baby in die optimale Geburtsposition drehen und sich durch das Becken bewegen.
Eine stabile Hüfte sorgt zudem dafür, dass du während der Geburt verschiedene Positionen einnehmen kannst, die den Geburtsverlauf unterstützen. Zudem hilft eine starke Hüfte, den Beckenboden zu entlasten und die Wehen besser zu verarbeiten.
Mentale Vorbereitung: Vertrauen statt Angst
Angst kann den Geburtsprozess blockieren – Vertrauen kann ihn erleichtern. Hier sind einige Dinge, die dir helfen können:
Atmung üben
Eine tiefe, freie Atmung hilft, den Körper zu entspannen und besser mit den Wehen umzugehen. Während der Kontraktionen kann der Atem als Anker dienen, um ruhig zu bleiben und sich nicht von der Intensität der Wehen überwältigen zu lassen. Durch kontrollierte Atmung wird der Körper mit mehr Sauerstoff versorgt, was sowohl der Mutter als auch dem Baby zugutekommt und die Muskulatur entspannt.
Eine tiefe Atmung fördert zudem die Entspannung des Beckenbodens, was die Geburt erleichtert. Tiefe Atmung kann auch helfen, Ängste abzubauen und das Vertrauen in den eigenen Körper zu stärken, was zu einem positiveren Geburtsverlauf führt.
Schmerz neu denken
Wehen sind keine Bedrohung – sie bringen dein Baby zu dir. Eine hilfreiche Strategie während der Geburt ist, den Schmerz im Gehirn neu zu definieren. Statt ihn als „Aua“ oder schmerzhaftes Gefühl zu erleben, kann er als natürliche Dehnung oder Druck wahrgenommen werden. Diese Umdeutung hilft, die Schmerzempfindung zu verändern und die Kontrolle zu behalten. Wenn der Schmerz als etwas Positives, als Teil des Geburtsprozesses verstanden wird, kann er weniger bedrohlich wirken. Wehen sind keine Bedrohung – sie bringen dein Baby zu dir. Diese Technik kann den Geist beruhigen und das Vertrauen in den eigenen Körper stärken. Diese mentale Einstellung spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie der Körper auf die Wehen reagiert. Das Neubewerten des Schmerzes als „Dehnung“ oder „Druck“ kann zu mehr Entspannung in deinem Körper und dadurch zu einer leichteren Geburt beitragen.
Loslassen üben
Die Geburt ist ein natürlicher Prozess, den wir nicht vollständig kontrollieren können. Das Üben von Loslassen ist daher entscheidend, um während der Wehen ruhig und gelassen zu bleiben. Meditation, Affirmationen oder Visualisierungen können helfen, den Geist zu beruhigen und das Vertrauen in den Körper zu stärken - vor allem wenn Dinge anders wie erwartet kommen. Indem du dich mental auf den natürlichen Fluss der Geburt einlässt, kannst du Widerstand und Ängste abbauen. Diese Techniken fördern das Loslassen und ermöglichen es dir, dich dem Geburtsprozess hinzugeben, anstatt ihn kontrollieren zu wollen – was zu einer entspannteren und kraftvolleren Geburt führen kann.
Das Wichtigste: Dein Baby kennt seinen Weg
Auch wenn wir uns optimal vorbereiten, bleibt die Geburt unvorhersehbar. Mein eigener Geburtsverlauf war relativ unkompliziert, aber ich weiß, dass es nicht immer so läuft. Das bedeutet aber nicht, dass du scheitern kannst – denn dein Körper und dein Baby arbeiten als Team.
Egal, wie die Geburt kommt, du bist stark genug, sie zu meistern. Und je besser du dich darauf einlässt, desto leichter kann sie fließen.
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Al-Kuran, M. et al. (2011):„Effects of Date Consumption on the Pregnancy and Labor Outcome“ – Diese Studie untersuchte den Einfluss von Dattelkonsum in den letzten Wochen der Schwangerschaft. Sie fand heraus, dass Frauen, die regelmäßig Datteln aßen, eine kürzere Eröffnungsphase und weniger Bedarf an medizinischen Interventionen wie Weheneinleitungen hatten.
Saeed, M. J. et al. (2016):„Effects of Dates in the Last Four Weeks of Pregnancy on the Labor Outcome“ – Diese Untersuchung zeigte ebenfalls, dass Dattelkonsum in den letzten Schwangerschaftswochen mit einer verkürzten Eröffnungsphase und weniger Geburtskomplikationen verbunden war.
Zaidan, S. A. et al. (2018):„The Effect of Date Fruit on Cervical Ripening and Labor Outcomes“ – Diese kleine Studie zeigte, dass Datteln das Gewebe des Gebärmutterhalses erweichen und so zu einer leichteren Geburt beitragen könnten.
Perera, K. P. J. R. et al. (2009):„Effect of Perineal Massage on the Prevention of Perineal Trauma in Primigravida“ – Diese Studie bestätigte, dass Dammmassage dazu beitragen kann, das Risiko von Dammrissen und Episiotomien während der Geburt zu reduzieren.
Harvey, J. M. S. (2000):„Perineal Massage in Labour: A Randomized Controlled Trial“ – In dieser Untersuchung wurde gezeigt, dass Frauen, die regelmäßig Dammmassage praktizierten, signifikant weniger Dammrisse und Episiotomien erlitten.
Tiran, D. (2013):„The Effect of Perineal Massage in Pregnancy on Labour Outcomes“ – Diese Studie stellte fest, dass Frauen, die ab der 34. Schwangerschaftswoche regelmäßig Dammmassage anwendeten, eine kürzere Eröffnungsphase und weniger Geburtsverletzungen hatten.
da Silva, E. L. et al. (2015):„Effect of Physical Activity during Pregnancy on the Duration of Labor“ – Diese Studie zeigte, dass Frauen, die während der Schwangerschaft körperlich aktiv waren, eine kürzere Eröffnungsphase und eine weniger anstrengende Geburt hatten.
Artz, M. C. et al. (2017):„Impact of Exercise during Pregnancy on Birth Outcomes: A Review“ – Diese Untersuchung fand heraus, dass sportlich aktive Frauen weniger häufig medizinische Eingriffe wie Weheneinleitungen benötigten und schneller von der Geburt erholten.
Smith, H. P. et al. (2014):„The Effects of Pelvic Floor Exercises on Labor and Delivery Outcomes“ – Diese Studie bekräftigte, dass Frauen, die ihren Beckenboden regelmäßig trainierten, weniger Geburtsverletzungen erlitten und eine schnellere Erholung nach der Geburt hatten.
McGrath, L. J. et al. (2013):„The Influence of Breathing Techniques on Pain Perception and Labor Outcomes“ – Diese Untersuchung zeigte, dass Frauen, die während der Geburt tief und bewusst atmeten, weniger Schmerzen empfanden und die Wehen besser verarbeiten konnten.
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